gesundheitlichen Aspekte der Avocado

Vor wenigen Jahren gehörte die Avocado noch nicht zum Standardsortiment jedes Supermarktes, man bekam sie überwiegend nur bei einem guten Gemüsehändler oder in bestimmten Geschäften. Viele wissen gar nicht, ob die Avocado nun eigentlich zum Gemüse oder zum Obst zählt. Außerdem ist vielen gar nicht bewusst, wie vielseitig die Frucht in der Küche eingesetzt werden kann.

Bei uns bereitet man daraus gerne einen herzhaften Brotaufstrich zu, kombiniert sie mit Lachs oder verarbeitet sie in einem leckeren Salat. In Asien und vielen südamerikanischen Ländern ist die Avocado aber Bestandteil von Süßspeisen, wie zum Beispiel Speiseeis oder Milchshakes. Die Avocado ist bei richtiger Zubereitung nicht nur ein kulinarischer Genuss, sondern kann unsere Gesundheit auch positiv beeinflussen. Darüber hinaus spielt sie aber auch in der Haut- und Haarpflege eine wichtige Rolle, so dass sie sich auch für die äußere Anwendung eignet.

Mexiko ist die ursprüngliche Heimat der Avocado

Im Süden von Mexiko weiß man bereits seit rund 10.000 Jahren um die wertvollen Inhaltsstoffe der Avocado-Frucht, hier stehen jede Menge der etwa 15 Meter hohen Bäume, die optisch an Walnussbäume erinnern. Der Anbau der Avocado konzentriert sich heutzutage hauptsächlich auf den Süden Spaniens, Israel, Neuseeland, Australien, Südafrika und Chile. In Südamerika vermehrten sich die Bäume früher quasi von selbst, denn das Riesenfaultier verzehrte die Frucht mitsamt Samen, die später natürlich wieder ausgeschieden wurden. Inzwischen sind diese Tiere jedoch ausgestorben.

Bei den Azteken galt die Frucht als Mittel zur Potenzsteigerung, sie wurde auch aufgrund ihrer Form deshalb als „Hoden“ bezeichnet. Da die Avocado viel Fett enthält, nutzten die Seefahrer sie einst auf ihren Reisen auch gerne als Ersatz für Butter oder Fleisch. Normalerweise fallen die unreifen Früchte von den Bäumen und reifen dann am Boden erst komplett. Für den Export in andere Länder werden die Früchte deshalb unreif geerntet, damit sie unbeschadet in den Supermärkten landen, wo man sie ganzjährig kaufen kann.

Die wertvollen Inhaltsstoffe der Avocado

Die Avocado ist ein sehr gesundes Nahrungsmittel, das neben diversen Vitaminen auch Ballaststoffe, Proteine, sekundäre Pflanzenstoffe, ungesättigte Fettsäuren, Omega-3-Fettsäure und Mineralstoffe enthält. Darüber hinaus ist die Frucht sehr arm an Zucker, der Gehalt an Fructose liegt bei unter einem Gramm in einer Avocado.

Obwohl landläufig bekannt ist, dass man Carotinoide überwiegend in roten oder orangenen Gemüsesorten findet, sind sie auch in der grünen Schale der Avocado vorhanden, und das in einer außergewöhnlichen Vielfalt. Die Avocado ist ein hervorragender Lieferant von B-Vitaminen, denn neben Vitamin B1 sind auch noch die Varianten B2, B3, B5 und B6 vertreten. Ein weiteres wichtiges Vitamin ist Vitamin E, die Avocado zählt zu den Früchten mit dem höchsten Gehalt. Als Antioxidans stärkt es die Abwehrkräfte und verbessert und erhält die Gesundheit des gesamten Organismus.

Die in der Avocado enthaltene Menge an Kalium übertrifft den Gehalt in Bananen um mehr als das Doppelte. Die Frucht ist sehr fetthaltig, der Anteil liegt bei über 80 Prozent, es handelt sich dabei jedoch ausschließlich um gesunde Fette. Beachtlich ist vor allem der Gehalt an Ölsäure, die zu den ungesättigten Fettsäuren zählt und vor allem für einen ausgeglichenen Cholesterinspiegel verantwortlich ist. Insgesamt 18 essentielle Aminosäure sind in der Avocado vertreten, das Protein kann vom Körper besonders gut aufgenommen werden und ist somit eine gute Alternative zu tierischem Eiweiß.

Die positiven gesundheitlichen Effekte der Avocado

Dank des hohen Gehalts an Carotinoiden werden die Körperzellen nachhaltig vor Schäden durch freie Radikale geschützt. Durch das in der Frucht enthaltene Fett können fettlösliche Nährstoffe zum einen besser aufgenommen werden, und zum anderen helfen Enzyme bei deren Aufspaltung und Verwertung. Obwohl Avocados sehr fetthaltig und kalorienreich sind, können sie dennoch bei jeder Diät unterstützend eingesetzt werden. Die ungesättigten Fettsäuren sorgen nämlich für ein lang anhaltendes Sättigungsgefühl, so dass Hungerattacken vorgebeugt wird, außerdem wird auch die Fettverbrennung angeregt.

Schon die Mayas und Azteken haben gewusst, dass die Inhaltsstoffe die Fruchtbarkeit erhöhen können. Die Sexualhormone werden vor allem durch Folsäure und Vitamin B6 reguliert, bei Männern kommt noch das Kalium ins Spiel. Folsäure ist auch während der Schwangerschaft extrem wichtig, denn Geburtsfehlern kann vorgebeugt und die Entwicklung des Nervensystems und des Gehirns gefördert werden. Schwangere haben aber auch einen höheren Bedarf an Eisen, Kalium, ungesättigten Fetten und Vitamin E, all das kann die Avocado ebenfalls liefern.

Für die Funktionalität des menschlichen Gehirns sorgen Vitamin E und die Omega-3-Fettsäuren, laut Studien soll sogar Alzheimer vorgebeugt, und der Verlauf der Krankheit gemildert werden können. Die Avocado enthält das so genannte Beta-Sitosterin, welches eine Senkung des Cholesterinspiegels erreichen kann, somit wird Schlaganfällen und Herzerkrankungen vorgebeugt. Das Herz profitiert in besonderem Maße vom Verzehr der Avocado, denn Blutzuckerspiegel und Blutdruck werden reguliert.

Diabetes entsteht in vielen Fällen durch falsche Essgewohnheiten, die Inhaltsstoffe der Avocado können die Folgen abmildern und somit auch das Risiko für die Entstehung von Diabetes vermindern. Die ungesättigten Fettsäuren sorgen dafür, dass das Insulin eine effektivere Wirkung im Körper entfaltet, so dass der Blutzuckerspiegel nicht ständig schwankt. Durch das Vitamin C werden die Blutgefäße gestärkt, Vitamin E kann vor Nervenschäden bewahren, während Kalium das Herz unterstützt und ebenfalls den Blutzuckerspiegel reguliert. Viele Inhaltsstoffe der Avocado haben eine entzündungshemmende Wirkung, so dass die Beschwerden bei Arthrose gemildert werden können.

Zusammenfassung der gesundheitlichen Aspekte der Avocado

  • Schutz vor Schäden durch freie Radikale
  • fettlösliche Nährstoffe können besser aufgenommen und verwertet werden
  • Erhöhung der Fruchtbarkeit
  • positiv für Mutter und Kind während der Schwangerschaft
  • Verbesserung der Gehirnleistung und Vorbeugung von Alzheimer
  • Regulierung des Blutzucker- und Cholesterinspiegels
  • entzündungshemmende Wirkung

Tipps für Kauf und Verwendung der Avocado

Grundsätzlich erfolgt die Ernte von Avocados im unreifen Zustand, innerhalb von ein paar Tagen sind sie dann nachgereift. Aus diesem Grund ist es extrem wichtig, dass man beim Kauf auf den Reifegrad achtet. Zu weich darf die Frucht nicht sein, häufig sind diese Exemplare im Inneren schon halbwegs verdorben. Die Avocado darf keine Flecken, Risse oder Druckstellen aufweisen, sie muss beim Druck auf die Schale minimal nachgeben. In diesem Fall kann man die Avocado innerhalb der nächsten zwei Tage verzehren. Erwischt man allerdings eine Frucht mit fester Schale, so sollte man sie zuhause noch zwei bis drei Tage liegen lassen. Bei der Sorte „Hass“ ist es so, dass die dunkelgrüne Schale bei weiterer Reifung fast schwarz wird, das ist ebenfalls ein Hinweis, dass sie ausreichend reif ist.

Avocados werden immer bei Raumtemperatur gelagert, wenn man sie in den Kühlschrank legt, schreitet der Reifeprozess langsamer voran. Direkter Sonneneinstrahlung sollten die Früchte niemals ausgesetzt werden. Möchte man die Reifung beschleunigen, packt man die Avocado und einen Apfel in eine Papiertüte, ein vom Apfel abgesondertes Hormon treibt den Reifeprozess voran.

Die Avocado lässt sich auf vielfältige Weise in den Speiseplan integrieren, man kann sie zum Beispiel roh und mit etwas Zitronensaft beträufelt verzehren. Sehr lecker schmeckt eine Guacamole aus gehackter Avocado, Tomaten, Zwiebeln, Limettensaft, Koriander und diversen Gewürzen. Statt Butter kann man auch Avocado als Brotaufstrich verwenden, dazu stückelt man die Frucht und zermatscht das Fruchtfleisch mit Hilfe einer Gabel. Sehr lecker sind auch ein Avocado-Dip, ein Salat oder ein Smoothie mit Avocado.

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