Das aus der Walnuss gewonnene Öl ist nicht nur besonders aromatisch, sondern gleichzeitig auch sehr gesund. Anwendung findet es jedoch längst nicht nur in der Küche, sondern auch in der Kosmetikbranche oder zur Pflege von Holzmöbeln. Größter Pluspunkt sind natürlich die wertvollen Inhaltsstoffe im Walnussöl.
Vor allem der hohe Anteil an essentiellen Fettsäuren kommt der Gesundheit des menschlichen Organismus zugute. In der Küche kann man damit Suppen und Salate verfeinern, sowie Spargel und Fischgerichten ein außergewöhnliches Aroma verleihen. Aber auch für die Zubereitung von Eis oder Gebäck eignet es sich ganz hervorragend.
Die Herkunft des Walnussöls
Der Walnussbaum kann auf eine äußerst lange Geschichte zurückblicken und wird seit rund 9.000 Jahren bereits als Nutzpflanze kultiviert. Man geht davon aus, dass der Baum ursprünglich in Mittelasien beheimatet war. Über Griechenland erreichte er dann Europa und reiste weiter bis nach Mittelamerika und Kalifornien. In Kalifornien wurden schon im Jahr 1867 die ersten Gärten für die Kultivierung der Nüsse angelegt. Heutzutage gedeiht der Großteil der Walnussbäume außer in Kalifornien in China, Italien, Frankreich und Chile.
Die Gewinnung des Walnussöls
Der Walnussbaum heißt auch „Echte Walnuss“ und trägt den botanischen Namen „Juglans regia“. Die runde Steinfrucht gedeiht in harten, braunen Schalen, die sich aber dennoch recht leicht öffnen lassen. Die Samen haben einen Ölgehalt von bis zu 65 Prozent, ein Baum bringt rund 50 Kilogramm Nüsse hervor. Das Öl schmeckt leicht herb und nussig und hat von Natur aus eine hellgelbe bis grün-gelbe Farbe.
Für die Gewinnung von einem Liter Walnussöl, müssen zwei bis Kilogramm der Kerne geerntet werden. Bezüglich der Pressung unterscheidet man grundsätzlich zwischen der Kalt- und der Heißpressung, darüber hinaus gibt es noch die so genannte Extraktion. Bevor es allerdings so weit ist, müssen die Nüsse für ein paar Monate gelagert und dann gemahlen werden. Der Ölgehalt sollte nach der Lagerung dann noch bei mindestens 60 Prozent liegen. Um das Aroma zu intensivieren, können die Nüsse vor der Pressung auch noch geröstet werden.
Unterschiede zwischen Kalt- und Heißpressung
Da für die Kaltpressung keine Wärmezufuhr und der Einsatz von chemischen Lösungsmitteln notwendig sind, ist kaltgepresstes Walnussöl definitiv am gesündesten. Bei der Kaltpressung übersteigt die Temperatur 40 Grad nicht, so dass alle wertvollen Inhaltsstoffe erhalten bleiben. Gepresst wird in einer traditionellen Ölmühle mit Hilfe einer so genannten Schneckenpresse. Dabei entsteht durch Reibung nur eine ganz geringe Wärme. Anschließend muss das Öl vor der Abfüllung noch gefiltert werden. Die erstklassige Qualität des kaltgepressten Walnussöls erkennt man natürlich auch am intensiven Aroma.
Wesentlich aufwändiger ist, aufgrund der vielfältigen Arbeitsschritte, die Heißpressung der Walnüsse. Nachdem die Kerne unter hoher Wärmezufuhr gepresst wurden, erfolgt statt der Filterung eine Raffinierung. Auf diese Weise können zum Beispiel Rückstände von Pestiziden oder Bitterstoffe entfernt werden. Das ist auch der Grund, warum das heißgepresste Walnussöl vom Geruch und Geschmack her eher neutral ist. Durch die Erhitzung und das Raffinieren geht ein Großteil der Inhaltsstoffe verloren. Die Hersteller haben hingegen den Vorteil, dass sie viel mehr Öl aus der gleichen Menge Kerne gewinnen können. Darüber hinaus hat die heißgepresste Variante auch eine wesentlich längere Haltbarkeit.
Bei der Extraktion wird das Öl mit Hilfe von chemischen Lösungsmitteln gewonnen, es findet also keine Pressung statt. Im weiteren Verlauf werden die Lösungsmittel dann durch Destillierung eliminiert. Man kann sich gut vorstellen, dass die Extraktion die denkbar schlechteste Variante ist, die Qualität leidet natürlich sehr unter dieser Prozedur, weshalb man sich nach Möglichkeit immer für die Pressung entscheiden sollte.
Walnussöl selber pressen
Ein qualitativ hochwertiges Walnussöl hat natürlich seinen Preis, man kann es aber auch ganz leicht selbst herstellen. Dazu braucht man neben den Nüssen noch eine Salatschleuder, ein Sieb und einen Mixer. Für die Pressung verwendet man möglichst frische Walnüsse, denn diese haben noch das volle Aroma. Für die spätere Abfüllung sind Glasflaschen mit richtigem Korken zu empfehlen, denn darin kann das Öl durch die Entfaltung der Geschmacksstoffe besser reifen.
Natürlich ist die Pressung mit einem gewissen zeitlichen Aufwand verbunden, der einzigartige Geschmack wird diesen aber sicher rechtfertigen. Zunächst einmal müssen die Walnüsse geöffnet und vier Wochen lang auf einem Tuch getrocknet werden. Dann püriert man sie ein paar Minuten lang im Mixer, bis ein leicht stückiger Brei entstanden ist. Diesen füllt man in die Salatschleuder und fängt die beim Schleudern anfallende Flüssigkeit auf. Dieser Arbeitsschritt ist sehr anstrengend, hier sollten sich am besten zwei Personen abwechseln.
Anschließend lässt man die Flüssigkeit durch das Sieb laufen, die Körner können entsorgt werden. Die Flüssigkeit füllt man in eine Flasche ab und lässt sie vier Wochen an einem Ort reifen, an dem die Temperatur bei konstant etwa 20 Grad liegt. Auf keinen Fall darf man die Flasche während dieser Reifung bewegen, denn ansonsten werden Bitterstoffe freigesetzt, so dass man das Walnussöl zum Kochen nicht mehr verwenden kann.
Die wertvollen Inhaltsstoffe des Walnussöls
Im Walnussöl sind gesättigte, einfach und mehrfach gesättigte Fettsäure sehr ausgewogen vorhanden. Der Anteil der mehrfach ungesättigten Fettsäuren liegt bei rund 73 Prozent, dazu kommen 18 Prozent einfach ungesättigte Fettsäuren sowie neun Prozent gesättigte Fettsäuren.
Wichtigster Inhaltsstoff des Walnussöls sind die lebensnotwendigen Omega-3-Fettsäuren, die vom menschlichen Körper nicht selbst hergestellt werden können. Sie verbessert unter anderem die Fließeigenschaft des Blutes und schützt vor Ablagerungen in den Gefäßen, und somit auch vor einem Herzinfarkt.
Das Walnussöl enthält aber auch Magnesium, welches die Muskulatur entspannt und die Nerven beruhigt. Vitamin E und einige Vitamine der B-Gruppe wirken im Zusammenspiel mit Antioxidantien und den Fettsäuren desinfizierend und entzündungshemmend. Die im Walnussöl enthaltenen Ballaststoffe helfen dabei, den Blutzuckerspiegel zu regulieren.
Die positiven gesundheitlichen Aspekte des Walnussöls
Durch den regelmäßigen Genuss von Walnussöl kann man den Cholesterinspiegel nachhaltig senken. Dafür ist der hohe Anteil an ungesättigten Fettsäuren verantwortlich, diese reduzieren das schlechte LDL-Cholesterin.
Untersuchungen haben ergeben, dass man mit Hilfe von Walnussöl auch das Herz-Kreislaufsystem stärken kann, dafür sorgen die wichtigen Omega-3-Fettsäuren. Diese verbessern nicht nur die Fließeigenschaft des Blutes, sondern kommen auch Nerven- und Gehirnzellen zugute. Wenn das Blut besser fließt, dann ist das Risiko von Verklumpungen viel geringer. In der Folge entstehen weniger Ablagerungen in den Blutgefäßen, und der Entstehung von Blutgerinnseln wird vorgebeugt.
Durch die antioxidativen Substanzen wird das Immunsystem gestärkt und die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit verbessert. Dadurch stabilisiert sich auch der Blutdruck, so dass Herzkrankheiten weniger Chancen haben. Der Blutdruck wird in erster Linie durch das Magnesium positiv beeinflusst. Dieser Mineralstoff minimiert gleichzeitig auch noch Stress, was für die Gesundheit enorm wichtig ist.
Verwendung des Walnussöls in der Küche
Das Walnussöl besticht durch sein nussiges und einzigartiges Aroma, deshalb ist es bei Spitzenköchen äußerst populär. Gerade in Frankreich, in Moldawien und in Indien wissen Gourmets das Öl sehr zu schätzen. In diesen Ländern schmeckt das Walnussöl sehr mild, denn die Kerne werden vor der Pressung nicht geröstet. Bevorzugt man hingegen einen intensiveren Geschmack, sollte man auf zusätzliche Röstung achten. Zum Kochen und Braten eignet sich Walnussöl jedoch nicht, denn schon ab 130 Grad wird es ranzig. Hervorragend ist es hingegen für die Zubereitung von Salaten und das Abschmecken von Suppen, man kann damit Gemüse wie Spargel oder Sellerie verfeinern. Ganz fantastisch kann man damit auch Fischgerichte abrunden oder Süßspeisen den letzten Pfiff verpassen.
Walnussöl für Haut und Haare
Walnussöl ist aber nicht nur ein hervorragendes Speiseöl, sondern eignet sich auch gut für die Pflege von Haut und Haaren. Die Haut hat von Natur aus einen hohen Gehalt an Linolsäure, deshalb werden die im Öl enthaltenen Fettsäuren auch gut von der Haut aufgenommen, um ihr mehr Geschmeidigkeit zu verleihen. Auf diese Weise kann auch trockene, rissige und beschädigte Haut wieder glatt und zart werden. Irritierte Haut kann sich wieder regenerieren, zum Beispiel bei einem Sonnenbrand. Als natürliches Hausmittel hat sich das Walnussöl auch bei der Pflege von rauen Lippen bewährt.
Verteilt man ein paar Tropfen des Walnussöls im frisch gewaschenen, noch feuchten Haar, so bildet es eine Art Schutzfilm und hilft den Haaren, ihre Feuchtigkeit zu bewahren. Bei trockenen Haaren kann es helfen, Frizz und fliegende Haare zu vermeiden. Wenn man unter einer trockenen und juckenden Kopfhaut leidet, kann man auch ein paar Tropfen direkt dort auftragen und sanft einmassieren. Walnussöl ist eine gute Leave-In-Pflege, allerdings darf man es nur ganz sparsam anwenden, da ansonsten die Haare fettig und strähnig werden.
Tipps für den Kauf und die Lagerung
Beim Kauf von Walnussöl sollte man unbedingt Wert auf eine erstklassige Qualität legen, vor allem, wenn man damit Speisen zubereiten möchte. Auf jeden Fall ist man mit einem Bio-Walnussöl immer gut beraten, Kaltpressung sollte selbstverständlich sein. Nur wenn das Öl nicht erhitzt wurde, sind noch alle Inhaltsstoffe enthalten und können ihre positive Wirkung entfalten.
Man sollte niemals zu große Mengen erwerben, denn ungeöffnet kann es maximal sechs bis zwölf Monate aufbewahrt werden. Am besten kauft man also eine kleine Flasche mit 250 ml Inhalt. Das Öl sollte sich am besten in einer dunklen Glasflasche befinden, denn manche Speiseöle sind recht lichtempfindlich. Sollte die Flasche hell sein, sollte sie unbedingt in einem Schrank gelagert werden. Sobald das Walnussöl geöffnet wurde, muss es unbedingt an einem kühlen und dunklen Ort gelagert werden, damit es nicht so schnell verdirbt.